Morbid, makaber, melancholisch

Ein Programm um Vergänglichkeit, Tod und verlorenen Lebensmut. Retzlaff nähert sich der Thematik von zwei Seiten. Schwarzhumorig und sachlich fundiert schreibt der niederländische Biologe Midas Dekkers in seinen Essays über die Vergänglichkeit. Von ihm erfährt man beispielsweise allerlei über die erstaunliche Zusammensetzung von Hausstaub, die wahre Bedeutung der Pubertät oder das Trauerverhalten von Elefanten. Feinsinnig und abgrundtief melancholisch geht es hingegen der japanische Erzähler Haruki Murakami an, bei dem ein niederbrennendes Lagerfeuer in einer Winternacht zum Sinnbild des Lebens wird.

Das Aufeinandertreffen dieser beiden gegensätzlichen Autoren beschert einen spannungsreichen Abend, dessen Sog man sich nicht entziehen kann. Dafür sorgt auch die musikalische Begleitung durch die Songwriterin Bine Pohl mit ihren schwermütigen Liedern.